Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ)

Karl Kraus trifft einen Studenten und fragt ihn: „Was studierst Du?“
Student: „Wirtschafts-Ethik“
Karl Kraus: Da wirst du dich wohl entscheiden müssen, entweder – oder.

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftsmodell, das Ethik + Wirtschaft verbindet, beides ist möglich.
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine zivilgesellschaftliche Initiative von Unternehmern, die faire Entlohnung, ethisches Beschaffungswesen, innerbetriebliche Demokratie, Solidarität mit Mit-Unternehmen und sinnhafte Produkte und Dienstleistungen wünschen oder sogar als Normalität betrachten.
Wie kann eine Mark-Wirtschaft so geregelt, geordnet werden, dass anständiges Verhalten belohnt und unethisches Verhalten bestraft wird, dass der Bio-Apfel aus der Region preiswerter ist als der Granny Smith aus Südafrika, das Bio-Fairtrade T-Shirt der Göttin des Glücks preiswerter ist als das H&M Leiberl?

  • Welche Werte leiten Ihr Leben? Welche Werte führen dazu, dass Ihre Beziehungen gelingen?
  • Welche Prinzipien und Richtlinien gelten in der normalen Wirtschaft?

Meistens gibt es zwischen diesen beiden Lebensbereichen eine klare Trennung. Der liebevolle Familienvater mutiert zum rationalen Manager, der nur die Zahlen sieht.
Wie kann es gelingen, dass diese Werte des menschlichen Miteinanders auch in der Wirtschaft gelten?

Die Gemeinwohl-Ökonomie schlägt dafür eine Gemeinwohl-Orientierung aller Organisationen vor. Jede Organisation kann schon heute einen Gemeinwohl-Bericht erstellen, in dem sie über das Leben der Werte im Kontakt mit den Berührungsgruppen berichtet. Und diese Bilanzen werden extern auditiert, so dass der kritische Kunde auf die Inhalte vertrauen kann.

Herzstück der Gemeinwohl-Ökonomie ist die Gemeinwohl-Matrix.

Wir definieren Gemeinwohl als das Ergebnis, wie die Werte Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Demokratie mit allen Berührungsgruppen gelebt werden. Und für jede Schnittstelle zwischen Wert und Berührungsgruppe gibt es eine bestimmte Punktezahl, so dass jede Organisation zwischen -2.850 und +1.000 Punkte erreichen kann. Diese Punktezahl gibt auf einen Blick eine Rückmeldung über die Gemeinwohl-Orientierung einer Organisation.

 

Seit Geburt der GWÖ in 2010 haben schon gut 180 Organisationen eine GWÖ-Bericht erstellt. Einige gute Beispiele finden Sie hier, alle Berichte sind hier zu finden.

Wie kommt ein Unternehmen zu einem GWÖ-Bericht – eine Informationsbroschüre zur Erstellung finden Sie hier.

Auf Basis der Matrix hat ein jetzt siebzehnköpfiges Matrix-Entwicklungs-Team ein umfassendes Handbuch erstellt, das ein Kompass für ethisches Verhalten in jedem einzelnen Indikator ermöglicht und die Grundlage für die Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz ist.

Einen Pressespiegel zur GWÖ gibt es hier.

Wenn Sie sich engagieren möchten, finden Sie hier nähere Infos, sonst wenden Sie sich an eines der regionalen Energiefelder.

Und im Geburtsland Österreich gabe es in den Jahren 2013/14 schon  erste Widerstände gegen die GWÖ – hier eine Übersicht und Entgegnungen dazu.

 

Hier einige Vorträge von Christian Felber zur Gemeinwohl-Ökonomie:

2013 in Düsseldorf:

2012 auf Karmakonsum-Konferenz im Juni 2012: