IFS ist die Abkürzung für Inner-family-System und ist ein Ansatz für die innere Teilearbeit. Ähnliche Ansätze sind:
- Das Innere Team nach Friedemann Schulz von Thun
- Voice Dialogue nach Hal/Sidra Stone
- Die Ego-State-Therapie
- Arbeit mit dem Inneren Kind (als ein wesentlicher Teil)
Ich liebe das Innere Team bzw. den Ansatz, dass ein Mensch aus verschiedenen Teil-Persönlichkeiten besteht. Das erste Mal ist mir dieser Zugang 1994 begegnet, als ich den dritten Band von „Miteinander Reden“ von Friedemann Schulz von Thun zum Inneren Team gelesen habe. Das war mir so eindeutig und klar, dass ich „Viele“ bin und ich habe dann viel mit meinen Teilen geredet. Als ich später die GFK gelernt habe, war meine innere Giraffe sehr aktiv, die verschiedenen Teile zu verstehen und ihnen zuzuhören. Allerdings hat das Zuhören allein noch nicht so viel zu inneren Verwandlungen oder mehr Frieden geführt. Im Laufe der Zeit habe ich mich dann intensiver mit Voice-Dialogue beschäftigt und habe im Oktober 2021 einen Einführungsworkshop in IFS in Wien besucht. Anfangs war ich wenig begeistert, weil mir die Einteilung in drei Typen von Teilen (Manager, Feuerbekämpfer und Verbannte) doch arg simpel erschien. Aber danke eines Austausches mit einer erfahrenen IFS-Coachin habe ich mich für das 3x15tägige Basistraining 2022 in München entschieden und bin seitdem auf dem Weg zur Zertifizierung.
Ich bin kein Dogmatiker, daher reichere ich IFS im konkreten Einzelfall durchaus mit anderen Coaching-Methoden an. Basis ist IFS und wir nehmen dann, was es braucht.
Hintergrund-Infos zu IFS
IFS wurde von Richard Schwarz begründet und das Besondere im Gegensatz zu den anderen Zugängen ist, dass es vor allem innere Arbeit ist. Die begleitetet Person schaut nach innen und spricht aus dem Selbst heraus mit den eigenen Anteilen. Der Begleiter fördert diesen inneren Dialog und sorgt dafür, dass die verschiedenen inneren Anteile mit einem liebenvollen Blick betrachtet werden. Die wichtige Frage für diesen Zugang ist: „Wie fühlst du dich diesem Teil gegenüber?“
Häufig gleicht die Begleitung einer inneren Reise, bei der es Szenen aus der Vergangenheit gibt, Verwandlungen und sichere Ort, wo verletzte Anteile sich ausruhen und wieder ganz werden können. Manchmal ist es wie ein gemeinsamer Kinofilm, der spannend und berührend zugleich ist.
Jede/r Teil ist willkommen und hat prinzipiell eine gute Absicht. Manchmal gibt es innere Polaritäten, die etwas Zeit brauchen, um sich zu lösen.
Was ich an IFS mag:
- Das Konzept des Selbstes als unverwüstlicher innere Teil mit Qualitäten von Güte, Neugierde, Mitgefühl, Gelassenheit, bedingungsloser Liebe. Und mit der Arbeit von IFS soll und wird das Selbst des Kunden gestärkt.
- Das recht einfache Konzept von den drei Funktionen von Teilpersönlichkeiten: Manager, Feuerbekämpfer und Verbannte. Das gibt eine gute Orientierung.
- Das klare Ablaufschema vom Erkennen des Zielteiles hin zur Entlastung des Verbannten und der „Umschulung“ des Beschützers. Selten läuft es in einer Sitzung idealtypisch ab, aber dieser Prozess ist ein guter Wegweiser
Im deutschsprachigen Raum ist die erste Anlaufstelle für Weiterbildung IFS-Europe. Das ist etwas wie ein Dachverein der aktuell drei Ausbildungsinstitute im deutschsprachigen Raum und hat auch eine Therapeutenliste für Kunden, die IFS im Coaching/in Therapie kennenlernen möchten.
Eine internationale Anlaufstelle ist das IFS-Institute, an dem auch Online-Lehrgänge gebucht werden können. Ich finde den IFS-Online-Circle gut für den Einstieg.
Einige Links zu IFS-Videos
- Kurze Einführung von Richard Schwartz (7 Minuten) und (17 Minuten)
- FAQ IFS mit Richard Schwartz (65 Min)
- IFS-Demonstation mit Richard Schwartz
- IFS-Webinar mit Jay Early