Das Projekt

„Ich bin Christ ohne Konfession, freier Mitarbeiter Gottes!“

Freier Mitarbeiter heißt, dass der alte Herr mir immer wieder Jobs schickt und ich frei entscheiden kann, ob ich sie annehme oder nicht.
„Frei“ heißt auch, dass er/sie prinzipiell für mich sorgt, d.h. ich genügend für ein einfaches Leben habe. Es ist kein Grundeinkommen, weil ich durch meine Arbeit mein Einkommen habe, aber es ist ein Grund-Deal da: „Ich sorge dafür, dass du genug zum Leben hast!“
Nicht immer vertraue ich drauf, aber das Vertrauen wächst und real ist es so, dass ich bisher in meinem Leben immer gut versorgt war!!
Mit-Arbeit heißt, dass ER/SIE meine Hilfe braucht, meine Hände, meinen Mund, meine Ohren… ohne sie, kann SIE sich nicht manifestieren in dieser Welt…
Und „Arbeit“ kann auch Spiel/Spaß sein… nicht immer, aber immer mehr…

Ich hoffe, das klingt alles nicht zu abgehoben…

Ich wurde römisch-katholisch sozialisiert und bin 2x aus der Kirche ausgetreten. Auch wenn ich kein offizielles Kirchenmitglied mehr bin, ist doch die Basis meiner Spiritualität die Person Jesus Christus und sein Bild von Gott. Dabei finde ich viel innere Nahrung bei seinen Schülern im Laufe der letzten zweitausend Jahre (vgl. meine Lehrer).

Christsein heißt für mich: Die Liebe Gottes ganz in mich aufzunehmen. Ich bin Kind Gottes, geliebt vollumfänglich, trotz jeder (sog.) Schuld und vor jeder Leitung, bedingungslos im vollen Wissen um all meine Gedanken, Erfahrungen, Dunkelheiten, Charakterfehler und sonstwelche Schattenseiten, die mir tw. nicht bewusst sind oder die ich vor anderen verbergen möchte. Gott kennt mich ganz und liebt mich, so wie ich bin. Ich brauche nichts zu leisten, machen oder darstellen, sondern einfach seine strömende Lieben annehmen, wie ich die Sonnenstrahlen gratis genießen kann.
Ich persönlich brauche da auch ein göttliches Du, entweder in der Person von Abba/Papa oder Jesus als größeren Bruder. An meinem Bett ist ein Jesusbild und wenn ich es anschaue, höre ich mir immer mal wieder eine Stimme: „Christian, ich liebe dich, so wie du bist!“ und ab und zu kommen noch mehr weise, liebevolle, fürsorgliche Worte. Natürlich aus meinem Inneren, ich nenne dieses Person: Innerer Jesus/Christus.
So komme ich zur Ruhe und spüre etwas diese Liebe, auch wenn manche sagen mögen, dass es nichts anderes als eine Illusion ist, ein imaginärer Freund, wie ihn manche Kleinkinder haben und der von den Erwachsenen nicht gesehen werden kann.
Christus ist verborgen gegenwärtig, sagt Pater Reinhard Körner, den ich sehr schätze. Unsichtbare Unendlichkeit, leider mit unseren fünf oder mehr Sinnen nicht wirklich greifbar. Die inneren Sinne können ihn manchmal wahrnehmen, spüren, erfahren und das ist für mich sehr wichtig. Sonst ist es eine tote Religion, eine Weltanschauung oder ein Regelreligion, die mir vorschreibt, was ich zu tun habe und dann urteilt, ob es richtig/falsch war.

Leider hat das Christentum heutzutage eine schlechte Presse oder es wird diese innere christliche Erfahrung gleichgesetzt mit den teilweise erschreckenden Missständen vor allem bei der römisch-katholischen Kirche. Kirche und persönlicher Glaube gehören für mich klar getrennt, um so Menschen wieder einen frischen, unbedarften Zugang zu dieser inneren Welt zu ermöglichen. Wenn jemand sich wohl fühlt in der jeweiligen Kirche, wunderbar, wer dort seine spirituelle Heimat und Gemeinschaft gefunden hat, wunderbar, wer abgestoßen wird von dieser Institution, braucht deshalb nicht auf diese innere Erfahrung und Gemeinschaft zu verzichten.

Da möchte ich helfen, den jeweils persönlichen Zugang zu Jesus Christus zu finden und zu pflegen und vielleicht auch eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Im Laufe der letzten gut zwanzig Jahre habe ich einige Facetten des Christentums kennengelernt und sehe mich als inklusiven Patchwork-Christen, der sich einfach verschiedene Elemente von verschiedenen Lehrerinnen aus verschiedenen christlichen und tw. auch nicht-christlichen Zugängen nimmt und integriert. Was mir taugt, nehme ich, was net, lasse ich. Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.

Ich weiß noch nicht, wohin diese Reise gehen wird. In mir spüre ich einen Teil von dieser Liebe und würde jedem Menschen eine solche Erfahrung gönnen. Allerdings weiß ich aber nicht genau, wie ich dahin gekommen bin und noch weniger wie Du dieses angenehme Grundgefühl erreichen kannst. Das Vertrauen, die Geborgenheit, die innere Selbstliebe, die nicht immer da ist, aber immer häufiger, immer länger. Dieser innere Raum oder Himmel ist gegenwärtig und derzeit gelingt es mir recht schnell in diesen Raum zu gehen, die Tür ist offen. Und das ist einfach geil, angenehm, wohlig warm…

Ich möchte Menschen ermutigen, einen aufgeklärten, authentischen christlichen Glauben zu leben, der sich in gelebter Nächstenliebe manifestiert und aktiver Schöpfungsverantwortung. Alles andere ist nur Beiwerk – mal ganz dogmatisch gesprochen :-).
Wer Interesse an einem Austausch darüber hat, bitte einfach schreiben – wir können uns im realen Leben treffen oder auch skypen…

Eine Geschichte von Anthony de Mello: „Das Mantra enthüllt“ aus „Wer bringt das Pferd zum Fliegen?“, Herder, 1989, S. 110/11:
Der Anhänger des Guru kniete nieder, um in die Schülerschaft aufgenommen zu werden. Der Guru flüsterte das heilige Mantra in sein Ohr und warnte ihn davor, es jemanden zu offenbaren.
„Was geschähe, wenn ich es täte?“ fragte der Schüler.
Sagte der Guru: „Jeder, dem du das Mantra enthüllst, wird aus den Fesseln der Unwissenheit und des Leidesn befreit werden, aber du selbst wirst aus dem Kreis der Schüler ausgeschlossen und Verdammnis erleiden.“
Kaum hatte der Jünger diese Worte vernommen, als er auf den Marktplatz stürzte, eine große Menschenmenge um sich versammelte und das heilige Matra wiederholte, so dass alles es hören konnten.
Die Schüler berichteten das später dem Guru und verlangten, den Mann wegen Ungehorsams aus dem Kloster auszuweisen.
Der Guru lächelte und sagte: „Er braucht nichts von dem, was ich lehren kann. Sein Handeln zeigt, dass er selbst ein Guru ist.“